Bei der Kurzsichtigkeit handelt es sich um eine optische Fehlsichtigkeit. Betroffene können alles, was sich in ihrer unmittelbaren Nähe befindet meist sehr gut sehen. Was jedoch weiter entfernt ist, wirkt unscharf oder gar verschwommen. Mit dieser Sehschwäche gehen zahlreiche Nachteile einher, die den Alltag erschweren. Welche dies sind und welche Lösungen es zur Korrektur gibt, wird in diesem Ratgeber erläutert. Außerdem sinnvolle Maßnahmen zum Vorbeugen einer Kurzsichtigkeit.
Symptome einer Kurzsichtigkeit
Lesen, Schreiben und das Arbeiten an Bildschirmen stellt für kurzsichtige Menschen kein Problem dar. Unangenehm wird es dann, wenn es darum geht in der Ferne Dinge zu erkennen. Desto weiter der Blick, umso unschärfer werden Umrisse. Im Alltag sind damit eine Vielzahl unangenehmer Umstände verbunden. Beispielsweise werden Personen erst spät und nur mühsam erkannt. Dies ist natürlich sowohl für Betroffene als auch für Mitmenschen unangenehm. Da sich Hausnummern und Straßenschilder nur schwer lesen lassen, kommt es auch hier zu Einschränkungen. Ohne Brille oder Kontaktlinsen sind Kurzsichtige häufig auf Hilfe angewiesen, um sich zurecht zu finden. Schüler, Studenten und Berufstätige leiden darunter projizierte Texte und Grafiken nicht lesen beziehungsweise erkennen zu können. Deutlich macht sich die Kurzsichtigkeit darüber hinaus bei Dunkelheit. Lichtquellen, Leuchtreklamen oder beleuchtete Schilder erscheinen unscharf. Besonders riskant ist die Kurzsichtigkeit im Straßenverkehr. Egal ob als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer – wird eine Kurzsichtigkeit nicht korrigiert, besteht ein hohes Unfallrisiko. Die Defizite beim Sehen sind eine potenzielle Gefahr für Betroffene selbst und andere. Eines der bekanntesten Symptome von Kurzsichtigen sind Kopfschmerzen nach dem Autofahren oder anderen Tätigkeiten, die es erfordern in der Ferne scharf zu sehen. Diese Nachteile sind für Betroffene Grund genug, um sich mit einer dauerhaften Lösung zu beschäftigen.
Lösungen zur Korrektur
Wer sich für die Brille entscheidet, erhält ein Exemplar mit konkav geschliffenen Minusgläsern. Diese verlegen den Brennpunkt zurück zur Netzhaut, so dass entfernte Objekte scharf erscheinen. Allerdings möchten sich viele Menschen nicht mit den Nachteilen einer Brille anfreunden. Eingeschränktes Sichtfeld, Einschränkungen beim Sport, Kratzer im Glas, Anpassungsprobleme und das Beschlagen bei hoher Luftfeuchtigkeit sind nur wenige der Kritikpunkte. Kontaktlinsen sind die populärste Alternative. Mit ihrer Nutzung verabschieden sich kurzsichtige Menschen vom Großteil der Minuspunkte und profitieren von zusätzlichen Freiheiten. Das Gesicht bleibt frei vom Grillengestell, die Gefahr für das Herunterfallen der Sehhilfe besteht nicht und beim Sport dürfen sie sich über maximale Sehkraft freuen, ohne dabei auf ihre Brille achten zu müssen. Nachteilig an Kontaktlinsen ist wiederum die Beanspruchung der Hornhaut. Sie wird dauerhaft gereizt, was nach rund 20 Jahren täglichem Tragen von Kontaktlinsen zu Problemen führen kann. Gerötete Augen und einsprießende Blutgefäße machen ein Ausweichen auf die Brille schier unumgänglich. Eine dritte Möglichkeit, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist das Augenlasern. Mit einer sogenannten Lasik-Operation kann die Kurzsichtigkeit dauerhaft korrigiert werden, um auf Sehhilfen komplett verzichten zu können. Lasik steht für Laser Assisted In Situ Keratomileus. Diese Bezeichnung beschreibt eine spezielle Methode, währenddessen die Hornhaut des Auges mit Hilfe von Laserlicht verändert wird. Im Lasikon, einem Informationsportal zum Thema Lasik, wird die Vorgehensweise bei der Operation gegen Kurzsichtigkeit erklärt und bildlich dargestellt: „Beim Augenlasern wird ein Teil der vorderen Hornhaut abgetragen, und zwar im Zentrum etwas mehr als außen. Dadurch verändern sich die optischen Eigenschaften der Hornhaut. Die moderne Medizin und die extrem exakten Geräte sind inzwischen so weit, dass man dadurch die Brechkraft so genau anpassen kann, dass man wieder perfekt sehen kann.“ Die Grafik verdeutlicht dies verständlich.
Weltweit ist ein massiver Lasik-Boom zu verzeichnen. Allein in Deutschland lassen sich jedes Jahr über 100.000 Menschen lasern. Der Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie e.V. (VSDAR) geht von einer markanten Zunahme der Operationen aus. Welche Voraussetzungen für eine Laser-Korrektur der Kurzsichtigkeit abhängig vom Verfahren gegeben sein müssen, ist der folgenden Tabelle des VSDAR zu entnehmen.
Auf der Internetpräsenz des Fitnessmagazins Fit For Fun wird eine Lasik-Alternative beschrieben: die sogenannte FLEx-Methode. Allerdings sind die Erfahrungswerte bislang dünn gesät. Nur wenige Patienten entschieden sich dafür, weshalb sich noch nicht eindeutig sagen lässt, ob und wenn ja in welcher Form Nachteile bestehen.
Auslöser für Kurzsichtigkeit
Die Kurzsichtigkeit kann von zwei Dingen hervorgerufen werden: Entweder ist die Länge des Augapfels normal, aber dafür das Verhältnis der Brechkraft von Kammerwasser, Linse und Hornhaut zu stark. Hierbei spricht man von der Brechungsmyopie. Oder der Augapfel ist allgemein zu lang. Dann ist von der Achsenmyopie die Rede. Es gibt zwei Formen der Kurzsichtigkeit:
- Maligne Myopie: Hier wird die Kurzsichtigkeit von der Dehnung des Augapfels hervorgerufen. Dies geschieht unabhängig von äußeren Einflüssen.
- Einfache Myopie: Diese Form der Kurzsichtigkeit ist erblich bedingt. Meistens zeigen sich erste Anzeichen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. Das Fortschreiten der Sehschwäche kann bis zum Alter von 25 Jahren andauern. Es gibt aber auch Fälle dessen Sehkraft sich bis zum 30. Lebensjahr zunehmend verschlechtert.
Doch nicht nur die Gene sollen für Kurzsichtigkeit verantwortlich sein. Auch zu viel Naharbeit an Computern, Tablets, Büchern und Smartphones soll sich negativ auf die Sehleistung auswirken. Das Problem bei der Naharbeit ist, dass sich das Auge entsprechend einstellen muss, um den Brennpunkt möglichst nahe hinter die Netzhaut zu führen. Diese extreme Einstellung begünstigt eine Veränderung des Augapfels in die Länge. Das wiederum fördert die einfache Myopie. Eine Mainzer Studie zeigt, dass Smartphones Mitschuld an der Kurzsichtigkeit haben. Dies wird in der folgenden Reportage des ARD Mittagsmagazins thematisiert.
Experten raten zu regelmäßigen Entspannungsphasen für das Auge. Aber auch mit allgemeinen Anpassungen der Verhaltensweisen im Alltag lässt sich die Sehkraft erhalten. Abschließend einige Tipps zum Vorbeugen von Kurzsichtigkeit:
- Leseabstand einhalten: Der Abstand zu einem Buch oder Smartphone sollte nie weniger als 30 Zentimeter betragen.
- Regelmäßig in die Ferne sehen: Das entspannt die Augen aktiv.
- Computerarbeit: Ein großer Bildschirm mit ausreichend Abstand schont die Augen.
Richtig beleuchten: Egal ob beim Lesen oder bei der Computerarbeit – ausreichend Licht sorgt für kleine Pupillen und begünstigt die Bildschärfe auf der Netzhaut.
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